Wir basteln uns ein 1000 MBit-Netzwerk - Bastelstunde bei Ralf


Für einige wird es verwunderlich sein. Wozu benötigt man zu Hause ein Heimnetzwerk?

Bei Ralf hat sich innerhalb der letzten 17 Jahre ein riesiger Haufen Daten angesammelt. Erst war nur der Amiga davon betroffen, später kamen noch Windows-Rechner hinzu.

Ein Datenaustausch mit USB-Stick oder CD/DVD ist bei größeren Datenmengen nicht nur sehr Aufwendig sondern kostet auch jede Menge Zeit. Genau hier setzt ein Heimnetzwerk an. Es bietet die Möglichkeit, direkt auf die einzelnen Rechner zuzugreifen und direkt einen Datenaustausch vorzunehmen. In unserem Fall haben wir noch ein NAS – eine Netzwerkfestplatte – installiert. Dies bietet noch den Vorteil, einen zentralen Datenspeicher zu haben, auf denen alle Computer im Netzwerk unabhängig voneinander zugreifen können.


Ein Ausfall des Routers bekräftigte Ralf daher in ein neues LAN zu investieren. So wurde der Einkaufskorb mit folgenden Artikeln gefüllt: Ein FANTEC MR-356DU S2 als NAS mit Router und Möglichkeit zwei Festplatten zu installieren, zwei Festplatten a 1,5 GB gleicher Bauart, ein Gigabit Switch und einen Berg Netzwerkkabel. Als kleines Bonus gab es noch einen Canon PIXMA MG5150, welcher als Drucker im Netzwerk herhalten sollte.

Nachdem Einkauf wurde noch einmal kurz in unserer Mailingliste nach Hilfe geschaut und René meldete sich um einige Tage später einen kleinen Abstecher ins beschauliche Nordenham zu machen. Die Aufgabenstellung lag nun wie folgt:

Neues Netzwerk aufbauen und Internet einrichten und noch vier Rechner für den Datenaustausch im LAN einrichten und das NAS als RAID 1 einrichten. Die Herausforderung lag an der Auswahl der Rechner; 1x PC mit Windows Vista, 1x PC mit Windows XP, 1x AmigaOne mit OS 4.1.2 und 1x Amiga4000 mit OS 4.0.

So wurde als erstes das alte Netzwerk außer Betrieb genommen um anschließend den FANTEC als Router vorzubereiten. Die Installation der Festplatten gestaltete sich hier denkbar einfach. Die Festplatten werden in den passenden Slot gesteckt, Klappe zu und Fertig. Nun wurde mit Hilfe eines MacBook die Festplatten im NAS installiert. Da der Router seine Daten auf der Festplatte speichert ist dies der wichtigste Schritt.

Da wir auf Datensicherheit wert legen, wurden die beiden Festplatten im Raid-01-Verbund geschaltet. Raid-01 bedeutet soviel, dass beide Festplatten zum speichern genutzt werden und die Daten gespiegelt werden. Sollte eine Festplatte ausfallen, so sind alle Daten auf der anderen Festplatte gesichert.

Beim Formatieren der Festplatte, welches leider nicht im Schnellmodus funktionierte, stellte sich nach einiger Zeit raus, dass eine Festplatte wohl kein richtigen Kontakt hatte und nach einigen Stunden wurde erst bemerkt, dass sich der Router in einer Endlosschleife festgesetzt hat. Die Platten also noch einmal ausgebaut und wieder eingebaut und siehe da – nun wurde auch wesentlich flotter formatiert.

Nachdem die Formatierung dieses Mal mit Erfolg abgeschlossen werden konnte, sollte es nun an die eigentliche Netzwerkeinrichtung gehen. Um es uns möglichst einfach zu machen, fiel die Wahl auf ein DHCP-Netzwerk, daher eine dynamische IP-Vergabe durch den Router. Das Internet lief kurze Zeit später und auch die vier Rechner von Ralf konnte wieder online gehen.

Das NAS konnte via FTP auch angesprochen werden. Somit war die Hälfte der Miete schon drin. Nun ging es darum, dass man das NAS als Laufwerk an die einzelne Computer einbindet. Unter Windows ist dies recht einfach. Schließlich gibt es hier Assistenten und der Computer fragt nach den Daten, welche er dafür benötigt. So dauerte es nicht lange und die beiden Windowsrechner hatten Zugriff auf das NAS. Jetzt wurde es spannend. Der AmigaOne war nun dran. Hier geht nur der Weg über Samba. Der Nachteil beim Amiga liegt daran, dass es keine Assistenten und Installer für so etwas geht und sämtliche Daten per Hand eingegeben werden müssen. So wurde erst einmal das Internet nach einer Anleitung für Samba befragt. Da bei René die Amigakenntnisse beim Classic-Amiga mit OS 3.9 stehen geblieben sind. Wurde der AmigaOne erst einmal zum Absturz gebracht. Glücklicherweise ist es auch beim AmigaOS 4 kein Problem ein Notstart zu machen um solche Fehler wieder gerade zu Bügeln. So wurde noch einmal nach einer speziellen Version von Samba fürs aktuelle Amiga OS gesucht und siehe da, der Rechner läuft noch. Kurze Zeit später war dann auch der richtige Syntax für Samba gefunden und die Netzwerkplatte wird nun mit Hilfe der User-Startup eingebunden. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass der Amiga nach einen Neustart ein wenig Zeit benötigt, dass Netzwerk komplett zu erkennen, so dass es Ratsam ist, die Netzwerkplatte erst mit ein paar Sekunden später einzubinden. Nur so kann garantiert werden, dass das NAS korrekt gefunden und ins AmigaOS eingebunden wird.

Jetzt war nur noch der Drucker übrig und wollte eingerichtet werden. Mangels Treiber für Amiga konnten dafür nur die Windowsrechner herhalten. Ein Netzwerkdrucker unter Windows einzurichten ist mitlerweile auch keine Herausforderung mehr, da auch hier die Assistenten sehr behilflich sind.


Nachdem nun alles wie gewünscht installiert war, konnte Ralf sich nun an seine Datensicherung machen. So nehmen nun diverse Fotos, Videos, Musik, Texte und die Sicherungen der ganzen Rechner über 250 GB in Anspruch. Nun können sie die Rechner alle prima Ergänzen – Filme können mit dem PC bearbeitet werden und ohne Probleme auf den Amiga übertragen werden. Jetzt fehlt nur noch ein Netzwerkfähiger Mediaplayer, damit Ralf seine Filme auch noch von seiner Netzwerkplatte direkt auf den Beamer legen kann....


In diesem Bericht haben wir bewusst darauf verzichtet eine genaue Anleitung zu erstellen. Erst einmal gibt es schon jede Menge gute Beschreibungen im Netz und zweitens ist jedes Netzwerk anders. Wir helfen aber gerne weiter, falls es bei dem Vorhaben ein NAS zu betreiben fragen gibt...


Bericht von Ralf und René

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